Ukraine: Wie Mastercard bei der Bewältigung von Kriegsfolgen unterstützt am Beispiel von Impact Startups in Berlin

24. Februar 2023 | Frankfurt a. M./Berlin | Von Dr. Peter Robejsek

Am 24. Februar 2023 ist ein Jahr vergangen, seitdem Russland in die Ukraine einmarschiert ist und ein Krieg mitten in Europa tobt. Laut UNO-Flüchtlingshilfe hat ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung die Heimat verlassen. Allein in Deutschland suchten im vergangenen Jahr rund 1,1 Millionen Menschen aus der Ukraine Zuflucht. Große Teile der zivilen Infrastruktur des Landes sind zerstört. Doch wo Zerstörung herrscht, werden auch neue Kräfte freigesetzt. Kräfte für Zusammenhalt, für neue Ideen, für Tatendrang, damit bereits heute an morgen gedacht wird. Daher unterstützt Mastercard insbesondere kleine und junge Unternehmen, die von Kriegsfolgen betroffen sind.

Weltweit engagiert sich Mastercard mit verschiedenen Initiativen für die Menschen aus und in der Ukraine sowie deren Wirtschaft – ob durch den ehrenamtliche Einsatz des Mastercard-Teams, Technologie für Fundraising-Kampagnen, Cyber-Tools für Finanzinstitute zur Betrugsprävention und zum Schutz des laufenden Betriebs oder durch eigene Initiativen wie das Startup Programm Start Path Ukraine. Für die Bewältigung der Kriegsfolgen arbeitet Mastercard eng mit gemeinnützigen Organisationen, Regierungen und Finanzinstituten zusammen. 

In Berlin: Impact Startups als Antwort von heute für morgen – PHINEO Startups

Eines der Projekte, mit denen Mastercard geflüchteten Menschen eine Zukunftsperspektive gibt, ist PHINEO aus Berlin. Mit seinem „Ukraine Response Program“ werden pro Kohorte zehn Start-ups – vorwiegend aus ukrainischen Gründer:innen – über einen Zeitraum von sechs Monaten mit Rat und Tat sowie einem starken Netzwerk begleitet. Alle beteiligten Startups sind Impact Startups und suchen Lösungen als Antwort auf die Flüchtlingskrise, Hilfestellungen für den Wiederaufbau der Ukraine und einen Beitrag zur Bekämpfung der Nahrungsmittel- und Energiekrise. In dem Innovationsumfeld können Jungunternehmer:innen ihre Ideen und Geschäftsmodelle schnell weiterentwickeln und umsetzen. Das Besondere: Die Start-ups profitieren bei der Weiterentwicklung ihrer Projekte von Co-Creation-Möglichkeiten mit Partnerunternehmen wie Mastercard und seinem Mastercard Center for Inclusive Growth

Ein halbes Jahr nach dem erfolgreichen Start der ersten Kohorte der PHINEO Startups geht das Inkubator- und Accelerator-Programm in die zweite Runde. Gesucht werden sowohl Non-Profit-Startups mit starkem Unternehmergeist als auch For-Profit-Startups mit einer wirkungsorientierten Denkweise, bestehend aus mindestens zwei Gründern, die in Berlin ansässig sind. Bewerbungen von Impact-Gründer:innen sind bis zum 16. April 2023 möglich. 

Im Kleinen Großes leisten

Die Themenfelder, die die PHINEO Startups adressieren, werden dringend für den Wiederaufbau von Infrastrukturen, Integration und Vernetzung von Menschen benötigt. Ob nun Prothesentechnologie oder Begegnungsstätte – die Geschäftsideen stärken heute und in Zukunft die Menschen, schaffen Arbeitsplätze und sind wichtige Treiber für zukünftige Initiativen. 

Für viele Menschen ist die Flucht, die fehlende Nähe zur Heimat und auch die soziale Isolation eine große Herausforderung. Mit der Unterstützung von PHINEO Startups entwickelte beispielsweise Podiya eine soziale Plattform von Ukrainer:innen für Ukrainer:innen – hier finden sie Veranstaltungen, Jobangebote oder auch Freizeitangebote für Kinder. Inzwischen nutzen die in der Ukraine programmierten iOS- und Android-App bereits 2.000 Menschen des Startups, das sich in Gründung befindet. 

Neben Neugründungen erhalten auch Jungunternehmen, die aufgrund der aktuellen Situation in ihrer Existenz gefährdet sind, eine Zukunftsperspektive. So berichtet Alex Kuvallini, CEO und Mitgründer von Handstree, einer Online-Plattform für soziale Initiativen: “PHINEO Startups hat uns die Chance gegeben, in Berlin Fuß zu fassen, was für unser Startup aus Mariupol unmöglich schien. Ihr Netzwerk und ihre professionelle Expertise boten uns so viele Möglichkeiten, um schneller und mit besseren Ergebnissen voranzukommen." 

Auch bei Esper Bionics flüchtete das Gründerteam und lebt nun in Berlin und New York. Es kürte mit seinen selbstlernenden Prothesen erst kürzlich den Titel des TIME Magazins und wurde davor zu einer der 200 außergewöhnlichsten Erfindungen des Jahres 2022 gekürt, die unser Leben verändern werden. Heute hat das Tech-Startup im Health-Bereich seinen Hauptsitz in New York.

Dabei sind die Geschäftsideen der ersten zehn PHINEO Startups sehr vielfältig:

Das Team der ersten Kohorte der PHINEO Startups "Ukraine Response Program"

Das Team der ersten Kohorte der PHINEO Startups "Ukraine Response Program"

Palyanytsya #BakeforUkraine (Backen für die Ukraine) vermittelt das bekannte ukrainische Brot und hilft ukrainischen Bäckereien, die Lebensmittelversorgung während des Krieges zu sichern.

Esper Bionics entwickelt für Menschen mit körperlichen Einschränkungen die erste robotische, lernende Prothese, die im Laufe der Zeit neue Fähigkeiten hinzulernt.

Handstree ist eine Online-Plattform, die wohltätige Förderer und Impact-Initiativen aus der Ukraine effektiver und transparenter zusammenbringt.

mexb.ai entwickelt einen mehrsprachigen AI-Chatbot zur Unterstützung des psychischen Wohlbefindens mit kognitiven Fähigkeiten und zur Fernüberwachung der Gesundheit.

Mykolaiv Water zeigt kommunalen Wasserversorgern die Bedeutung und den Wert von Wasser durch ein Wissenszentrum und eine Netzwerkplattform.

One Ukraine ist eine gemeinnützige, datengestützte Plattform, die humanitäre Hilfe für die Ukraine bereitstellt und Infrastrukturprojekte fördert.

Podiya ist ein Netzwerk, das soziale Isolation verringert und zwischenmenschliche Beziehungen und Integration fördert.

UA Talents ist eine Jobplattform, die Vertriebenen aus der und innerhalb der Ukraine hilft, schnell eine Beschäftigung in ihrer neuen Heimat oder in Fernarbeit zu finden.

Café Ukraine ist ein Begegnungsprojekt für Menschen, die aus der Ukraine nach Berlin geflohen sind – es ist offen für alle Menschen, die sich für die ukrainische Kultur interessieren.

We Do Solar bietet ein intelligentes Solarset für den Balkon, das einfach selbst installiert werden kann und über eine reguläre Steckdose funktioniert.

Genau solche Initiativen wie PHINEO Startups können im Kleinen einen Beitrag für das Große leisten – ermöglichen geflüchteten Menschen wirtschaftliche Teilhabe, ihre Unternehmen weiterzuentwickeln und sie wieder wachsen zu lassen. Daher ist es Mastercard wichtig, solche Initiativen sowohl finanziell als auch mit Know-how und dem Öffnen von Türen zu unterstützen.

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Dr. Peter Robejsek, Country Manager, Mastercard Deutschland