Der Mix macht’s – Verbraucher:innen erwarten Auswahloptionen beim Bezahlen im stationären Handel

17. November 2022 | Frankfurt | Von Juliane Schmitz-Engels
Kartenakzeptanz: Frau bezahlt mit Karte im Geschäft

Mehr Bezahloptionen im stationären Handel erwünscht

Wer kennt es nicht: Die Vorfreude auf einen schnellen Kaffee zum Mitnehmen aus der netten Konditorei am Eck und dann die ernüchternde Nachricht: Kartenzahlung wird nicht akzeptiert, nur Bargeld. Es folgt der Weg zum nächstgelegenen Geldautomaten oder die Suche nach einer alternativen Kaffeeversorgung. Eine Situation, mit der viele Menschen schon einmal konfrontiert wurden. 

Die Deutschen wünschen sich Wahlfreiheit beim Bezahlen

Die Deutschen wünschen sich digitale Bezahllösungen

Deal Breaker: fehlende Kartenakzeptanz
Ist keine Kartenzahlung möglich, kann das vor allem bei Jüngeren schnell zum Deal Breaker werden. Mehr als jede:r dritte Deutsche (36 Prozent) hat laut der jährlichen GfK-Studie „Bezahlen als Teil des Einkaufserlebnisses 2022“ im Auftrag von Mastercard schon mindestens einmal ein Geschäft verlassen oder ist nicht hineingegangen, weil nur Bargeld akzeptiert wurde. Im Vorjahr waren es nur 28 Prozent. Kehrtmachen in diesem Fall vor allem die jüngeren Altersgruppen: Sechs von zehn Befragten unter den 18- bis 29-Jährigen sowie die Hälfte der 30- bis 39-Jährigen haben aufgrund fehlender Bezahlalternativen schon einmal einen Laden verlassen. 72 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass Geschäfte auch digitale Bezahllösungen anbieten. Kein Wunder, denn für 57 Prozent der Befragten ist die Karte inzwischen die bevorzugte Zahlungsart im stationären Handel.

Das Bezahlverhalten der Deutschen ändert sich.

Die meisten Deutschen bevorzugen im Handel inzwischen die Karte als Zahlungsart

So profitiert der Handel 

Laut Statistischem Bundesamt existieren in Deutschland 2021 rund 1,5 Millionen Zahlungsterminals am Point-of-Sale, die bargeldloses Bezahlen ermöglichen. Vor zehn Jahren waren es weniger als die Hälfte. Das liegt zum einen an der zunehmenden Nachfrage der Konsument:innen: Neun von zehn Deutschen finden, dass die Akzeptanz von Kartenzahlung in Geschäften heutzutage als Serviceleistung dazugehören sollte. Zum anderen erkennen Händler:innen, dass sie über vielfältige und innovative Bezahloptionen neue Kundenstämme und Altersgruppen erschließen können. Wer keine digitalen Bezahlmöglichkeiten bietet, wird bei jungen Leuten schnell zum Deal Breaker.

,,Cash only” kennen viele Tourist:innen aus ihrem Land nicht. Das heißt, Spontaneinkäufe sind oft nicht möglich, weil sie häufig gar kein Bargeld dabei haben. Ein weiterer Vorteil ist die Zeitersparnis. Schnellere Zahlungsabwicklung bedeutet einen höheren Durchsatz an der Kasse. Mit anderen Worten: Es können mehr Kund:innen in kürzerer Zeit bedient werden. Auch 53 Prozent der Verbraucher:innen sehen laut GfK-Umfrage in der Schnelligkeit den größten Vorteil des kontaktlosen Bezahlens. Zudem darf nie unterschätzt werden, wie hoch der Frust sein kann, wenn erst einmal ein Geldautomat gesucht werden muss, nur um einen Artikel zu bezahlen. Denn oft kommen diese Kund:innen eben nicht zurück und ärgern sich. Daher beinhaltet Wahlfreiheit beim Bezahlen durchaus eine wichtige Serviceleistung, die Kund:innen bindet.

Ein weiteres Argument, das für die Kartenzahlung spricht, sind die Kosteneinsparungen: Wechselgeldbeschaffung, Geld zählen, der tägliche Weg zur Bank – all das verlangt Zeit und Personal. Auch durch Transport und Sicherung entstehen Fixkosten. Diese Kosten werden von Händler:innen häufig übersehen. 

Auch internationale Karten freischalten lassen

Geschäfte, die ihren Kund:innen die Option der bargeldlosen Kartenzahlung anbieten möchten, brauchen dafür zunächst ein Kartenlesegerät. Wer seinen Kundenkreis erweitern möchte, sollte neben der girocard auch internationale Debit- und Kreditkarten akzeptieren. Denn viele Banken geben nicht nur die girocard, sondern auch Debit- und Kreditkarten von Mastercard heraus. Daher sollten Händler:innen darauf achten, dass ihre Kassenterminals auch für internationale Karten freigeschaltet sind. Ansonsten droht die Gefahr, dass Umsätze verloren gehen. 

Methodik
Im Auftrag von Mastercard wurde mit dem GfK eBUS® online eine repräsentative Stichprobe von 1.009 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren befragt. Die Befragung zu „Bezahlen als Teil des Einkaufserlebnisses 2022“ wurde im Zeitraum vom 11. bis 15. August 2022 durchgeführt.

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Juliane Schmitz-Engels, Director, Communications Germany and Switzerland