In Deutschland setzt jede:r Vierte beim Bezahlen auf Authentifizierung mittels Biometrie

17. November 2022 | Frankfurt | Von Juliane Schmitz-Engels

Sowohl Apple Pay als auch Google Pay unterstützen biometrische Zahlungen. Die hierfür notwendigen Kredit- oder Debitkarten sind als virtuelle Karten in der Wallet-App hinterlegt. Auch viele Banken ermöglichen ihren Kund:innen die Authentifizierung von Kartenzahlungen mit biometrischen Verfahren. Höhere Beträge können dann mithilfe des Fingerabdrucks oder der Gesichtserkennung anstatt mit der PIN-Eingabe auf dem Smartphone freigegeben werden. 

Es wird erwartet, dass der Markt für biometrische Technologien bis 2026 ein Volumen von 18 Milliarden Euro erreichen wird, wobei insbesondere der Einsatz an Flughäfen und bei Grenzkontrollen zunehmen soll. Bei Finanzdienstleistungen, im Gesundheitswesen und in der Automobilindustrie werden biometrische Authentifizierungsverfahren künftig ebenfalls stärker zum Einsatz kommen. 

Laut repräsentativer GfK-Umfrage „Bezahlen als Teil des Einkaufserlebnisses 2022“ im Auftrag von Mastercard hat in Deutschland jede:r Vierte (26 Prozent) schon einmal biometrische Merkmale beim Bezahlen genutzt. Bei den 18- bis 29-Jährigen ist es sogar schon mehr als jeder Zweite (53 Prozent), die/der sich bei der Zahlung per Biometrie authentifiziert. Insgesamt greifen mehr Männer (31 Prozent) als Frauen (21 Prozent) auf biometrische Lösungen zur Authentifizierung beim Bezahlvorgang zurück. 

Biometrische Zahlungen - was sagen die Verbraucher:innen

So beliebt sind biometrische Zahlungen in verschiedenen Altersgruppen

Bei der biometrischen Authentifizierung wird die Identität eines Benutzers auf der Grundlage einzigartiger physischer Merkmale überprüft. Verbraucher:innen, die biometrische Merkmale zur Authentifizierung beim Bezahlen einsetzen, bestätigen ihre Zahlung am liebsten mit dem Fingerabdruck (75 Prozent). Weitere gängige Verfahren zur biometrischen Authentifizierung beim Bezahlen sind die Gesichtserkennung (41 Prozent), die Stimme (8 Prozent) und der Iris-Scan (7 Prozent). 

Vor allem auf Mobilgeräten punktet die Technologie mit einer hohen Nutzerfreundlichkeit. Die steigende Akzeptanz von biometrischen Authentifizierungen ist bedingt durch den Anstieg der Zahlungen per Smartphone und Smartwatch. Jede:r vierte Deutsche (26 Prozent) zahlt mittlerweile mobil per Smartphone oder Smartwatch, bei den 18- bis 29-Jährigen sind es bereits 45 Prozent. 

Nutzung biometrischer Merkmale beim Bezahlen

Die meisten Verbraucher:innen nutzen bereits den Fingerabdruck als biometrische Authentifizierung

Keine Zukunftsmusik: Bezahlen per Lächeln oder Winken 

Jede:r Dritte (34 Prozent) kann sich vorstellen, biometrische Daten zum Bezahlen an der Ladenkasse einzusetzen, um zum Beispiel mit einem Lächeln oder einem Winken zu bezahlen. Auch hier steht die jüngere Zielgruppe der neuen Technologie besonders aufgeschlossen gegenüber. Bei den 18- bis 29-Jährigen können sich 46 Prozent vorstellen, mit einem Winken oder Lächeln zu bezahlen. In Brasilien läuft bereits ein Pilotprojekt zur Erprobung biometrischer Kassensysteme. In fünf Supermärkten der Kette St. Marche können Kund:innen ihre Einkäufe bezahlen, indem sie einfach ihr Gesicht vor eine Kamera an der Kasse halten. 

Das sagen Verbraucher:innen verschiedener Altersgruppen zu biometrischen Zahlungen

Vor allem Jüngere können sich vorstellen, biometrische Zahlungen einzusetzen

Sicher und bequem: biometrische Zahlungen 

Die Vorteile der biometrischen Zahlungen liegen auf der Hand: Das hektische Fummeln nach der Brieftasche oder das Zusammensuchen des losen Kleingelds in der Hosentasche entfällt. Im Vergleich zu einem Passwort sind biometrische Verfahren mit einer sehr hohen Sicherheit verbunden, denn Fingerabdrücke, Netzhäute und andere biometrische Merkmale jedes Nutzers sind einzigartig. Das glauben auch 37 Prozent der befragten Nutzer:innen. Darüber hinaus sind Passwörter nicht sonderlich nutzerfreundlich: Nicht selten kommt es beispielsweise vor, dass sie vergessen werden, worauf ein neues angefordert werden muss. Daher geben auch 36 Prozent der Nutzer:innen an, dass sie biometrische Verfahren besonders bequem finden, weil sie sich weder Passwort noch PIN merken müssen. Zudem punkten biometrische Verfahren mit  Schnelligkeit (28 Prozent) und Einfachheit (27 Prozent) bei den Anwender:innen. 

„Verbraucher:innen wollen Lösungen, die sicher und zugleich komfortabel sind. Die biometrische Authentifizierung bietet beides auf hohem Niveau. Anders als Passwörter können biometrische Merkmale nicht weitergegeben werden oder verloren gehen. In Zukunft wird die Interoperabilität darüber entscheiden, inwiefern das volle Potenzial dieser Technologie ausgeschöpft werden kann“, erklärt Carsten Mürl, Director Product Management für Deutschland und die Schweiz bei Mastercard. 

Biometrische Daten können bereits heute nicht nur für den Einkauf im Supermarkt verwendet werden, sondern auch für den Zugriff auf und die Weitergabe von medizinischen Daten oder die Online-Prüfung der Identität bei altersabhängigen Einkäufen. "Es liegt in unserer Verantwortung, überall dort Vertrauen zu schaffen, wo Menschen mit dem digitalen Ökosystem interagieren – egal, ob an der Kasse, beim Online-Shopping oder im Metaverse", ergänzt Mürl. 

Bislang kommen biometrische Authentifizierungsverfahren vor allem zum Entsperren von Smartphones zum Einsatz (38 Prozent). 24 Prozent verwenden biometrische Merkmale, um Zugang zum Online-Banking zu erhalten, und 18 Prozent zur Authentifizierung bei Online-Zahlungen. Bei der starken Kundenauthentifizierung, die seit Anfang letzten Jahres in vielen Fällen vorgeschrieben ist, müssen zwei voneinander unabhängige Faktoren nachgewiesen werden. Das ist normalerweise etwas, das der Nutzer weiß (Passwort) und etwas, das er besitzt (das mobile Gerät) oder etwas, das der Nutzer ist (biometrische Daten). Dank der Zwei-Faktor-Authentifizierung konnten Betrugsfälle bei Online-Zahlungen deutlich reduziert werden. Jeder zehnte Befragte nutzt biometrische Faktoren auch, um im Geschäft per Smartphone zu bezahlen. 

Anwendungsbereiche, in denen biometrische Zahlungen genutzt werden können

Biometrische Zahlungen haben viele Anwendungsbereiche

Und es entstehen neue Arten der physischen Biometrie – von der Stimmerkennung bis zu den Mustern der Blutgefäße. Zusammen mit dem wachsenden Markt für Verhaltensbiometrie – der Untersuchung unseres Gehens, des Winkels, in dem wir unser Telefon halten, der Geschwindigkeit, mit der wir tippen – wird die Nutzung der Biometrie weiter zunehmen, da immer mehr Bereiche unseres Lebens online stattfinden.

Mastercard investiert seit Jahren in biometrische Innovationen. 2015 führte das Unternehmen eine biometrische Authentifizierung für digitale Einkäufe ein und brachte ein Jahr später eine biometrische Karte auf den Markt, die zusätzliche Sicherheit für Einkäufe in Geschäften bietet. Mastercard hat daher Standards entwickelt, die es den Kunden ermöglichen, ihre biometrischen Daten bei allen Einzelhändlern und Technologieanbietern zu nutzen, egal wo auf der Welt sie sich befinden.

Methodik
Im Auftrag von Mastercard wurde mit dem GfK eBUS® online eine repräsentative Stichprobe von 1.009 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren befragt. Die Befragung zu „Bezahlen als Teil des Einkaufserlebnisses 2022“ wurde im Zeitraum vom 11. bis 15. August 2022 durchgeführt

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Juliane Schmitz-Engels, Director, Communications Germany and Switzerland