Die digitale Transformation des Autos: Werden vernetzte Fahrzeuge mit 5G schon bald zu rollenden Bezahlkarten?

6. September 2021 | Frankfurt | Von Juliane Schmitz-Engels

GfK-Studie zeigt: Viele können sich vorstellen, in Zukunft auch mit dem Auto zu bezahlen

Die Zukunft des Autos ist vernetzt. Autos gelten nicht mehr nur als Transportmittel, vielmehr wandelt sich das vernetzte Fahrzeug in eine Infotainment-Plattform mit 5G-Anbindung. Schneller Mobilfunk bringt Smartphone-ähnliche Funktionen in die Fahrzeuge und schafft so einen Markt für In-Vehicle-Commerce. Schon heute können sich 18 % der Deutschen vorstellen, mit dem eigenen Fahrzeug einzukaufen und zu bezahlen, wie eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag von Mastercard zeigt.

Vor allem die Jüngeren zeigen großes Interesse: Bei den 30- bis 39-Jährigen ist schon mehr als jede:r Vierte (26 %) und bei den 18- bis 29-Jährigen mehr als jede:r Fünfte (21 %) bereit, mit dem Auto zum Beispiel per Sprachbefehl zu bezahlen. Sprachtechnologie hat den Vorteil, dass sich die Fahrer:innen besser auf den Verkehr konzentrieren können und nicht durch den Blick auf das Smartphone oder das Dashboard im Auto abgelenkt werden. Viele sind bereits mit der Technologie vertraut, so greifen im Auto bereits 60 % der Befragten bei der Steuerung der Navigationssoftware auf die Voice-Technologie zurück, 56 % nutzen die sprechenden Helfer, um Kontakte vom Auto aus anzurufen und 38 % spielen Musik per Voice ab.

Parkgebühren, Mautgebühren und Tankrechnungen direkt mit dem Auto bezahlen

Schätzungen zufolge birgt der In-Vehicle-Commerce ein Marktvolumen von mehr als 200 Mrd. US-Dollar, das in den nächsten drei bis fünf Jahren deutlich wachsen dürfte. Die Verbraucher können sich vor allem vorstellen, Parkgebühren (73 %), Mautgebühren (58 %) oder Tankrechnungen bzw. Ladevorgänge an E-Ladesäulen (56 %) so zu bezahlen. Dabei kommunizieren die Fahrzeuge direkt mit der Infrastruktur. Auch Drive-In Bestellungen wie gastronomische Angebote oder die Autoreinigung stoßen auf großes Interesse: 54 % wären bereit, solche Angebote über das Auto zu bestellen und zu bezahlen. Vor allem Befragte mit Kindern finden diese Möglichkeit sehr reizvoll: Zwei Drittel (66 %) würden Drive-In-Angebote nutzen und mit dem Auto bezahlen, da sie sonst häufig Kinder wecken oder unbeaufsichtigt im Wagen lassen müssen.

Zahlungssicherheit ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für In-Vehicle-Commerce

Bisher müssen Käufe häufig noch mit manuellen Bezahlvorgängen auf dem Smartphone abgeschlossen werden, was die Fahrsicherheit gefährden kann. Die Idee einer Bezahl-Funktion, die fest ins Auto eingebettet ist und nicht zusätzlich von einem Telefon abhängt, ist reizvoll, vor allem, wenn sie schon mit dem System verbunden ist und einfach per Spracheingabe aktiviert werden kann. Für die sichere Zahlungsabwicklung und eine nahtlose User Experience sorgen innovative Technologien wie die Tokenisierung  mit dem Mastercard Digital Enablement Service (MDES), aber auch künstliche Intelligenz, Betrugsprävention und moderne Authentifizierungsverfahren.

„Kartenbasiertes Bezahlen ist bereits Standard in Mobiltelefonen oder Wearables für Konsumenten. Der Aufbau eines Ökosystems für die Integration in Fahrzeuge oder Maschinen ist nur der nächste logische Schritt. Technologien entwickeln sich kontinuierlich und ermöglichen Fahrzeugherstellern, den Konsumenten direkt im Auto relevante Dienste und Mehrwerte anzubieten. Befeuert wird dieser Trend zukünftig durch die Verbreitung von 5G“, erklärt Peter Bakenecker, Division President Central Europe bei Mastercard.

Lesen Sie hier auch „Wie vernetzte Autos die Zukunft des Fahrens prägen und zu Bezahlplattformen werden. Die Auswertung der GfK-Studie finden Sie hier.

Methodik

Die GfK-Studie „Bezahltrends 2021“ wurde im Auftrag von Mastercard durchgeführt. Vom 27. bis zum 30. Mai 2021 wurde von der GfK deutschlandweit eine repräsentative Stichprobe von 1.004 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren online befragt.

Photo of Juliane Schmitz-Engels
Juliane Schmitz-Engels, Director, Communications Germany and Switzerland